„DIY Lötwerkstatt im Koffer – deine mobile Elektronik-Werkstatt

Angeregt vom YouTube-Kanal Make Deutschland und der Idee von Johannes Börnsen, eine praktische Elektronik-Werkstatt im Koffer zu bauen, habe auch ich mir Gedanken über eine solche Lösung gemacht.

Die Vorstellung, alles Nötige zum Löten einer Schaltung, eines Bausatzes oder kleiner Reparaturen kompakt an einem Ort zu haben, fand ich sofort reizvoll. Gleichzeitig hat das Konzept noch einen weiteren Vorteil: Man kann den Arbeitsplatz einfach mal in den Garten oder auf die Terrasse verlegen. Auch für Workshops oder den Elektronik-Nachwuchs ist eine mobile Werkstatt perfekt geeignet.

So wuchs in meiner Vorstellung nach und nach die Idee einer eigenen „Lötwerkstatt im Koffer“. Dabei stellte sich schnell die Frage: Welcher Koffer ist der richtige? Und noch wichtiger: Welche Werkzeuge und Geräte gehören unbedingt hinein?

Da ich die Station auch für Kinder einsetzen möchte, war mir besonders eine Lötrauchabsaugung wichtig. Außerdem sollte ein einstellbares Netzteil enthalten sein, um die aufgebauten Schaltungen sofort testen zu können. Und natürlich darf das Herzstück nicht fehlen: eine gute Lötstation.

Auf dem folgenden Bild seht ihr, welche Komponenten in meinem Lötwerkstattkoffer ihren Platz gefunden haben:

Komponenten für die mobile Elektronikwerkstatt

Damit die mobile Elektronikwerkstatt vollständig ist, habe ich folgende Werkzeuge und Geräte untergebracht:
– Seitenschneider und Zangen – zum Schneiden und Halten von Drähten und Bauteilen
– Abisolierzange – für das schnelle Entfernen von Kabelisolierungen
– Steckdosenleiste – um mehrere Geräte gleichzeitig anschließen zu können
– Pinzette – für das präzise Platzieren kleiner Bauteile
– Multimeter – zum Messen von Spannung, Strom und Widerständen
– Lötrauchabsaugung – für sauberes und sicheres Arbeiten
– Kleines Labornetzteil – mit einstellbarer Spannung zur Prüfung von Schaltungen
– Schrumpfschlauchsortiment – zum Isolieren und Stabilisieren von Kabelverbindungen
– Silikon-Arbeitsmatte – hitzebeständig und ESD-sicher als Arbeitsunterlage
– Lötzinn – Verbrauchsmaterial zum Verbinden der Bauteile
– Entlötlitze – um fehlerhafte Lötstellen wieder zu entfernen
– Lupenbrille – für das Arbeiten an besonders kleinen Komponenten
– Schraubendreher-Sortiment – für den schnellen Zugriff auf verschiedene Schraubenarten

Der richtige Koffer

Anders als bei Johannes Börnsen von der MAKE musste mein Koffer nicht unbedingt klein und leicht sein. Mir war vor allem wichtig, dass mir nichts fehlt. Also habe ich nach einem passenden Gehäuse gesucht – und schnell einen gefunden: einen alten, selbstgebauten Holzkasten mit Tragegriff und kleinen Gummifüßchen an der Unterseite.

Holzkoffer: Meine Basis
Die Anordnung der Komponenten

Als nächstes ging es an die Frage der Anordnung. Die Steckdosenleiste sollte nicht nur die eingebauten Geräte versorgen, sondern auch noch freie Anschlüsse für weitere Geräte bieten. Daher war es wichtig, sie gut erreichbar zu platzieren.

Die Positionierung der Lötrauchabsaugung war fast die größte Herausforderung: Sie ist das tiefste Bauteil im Koffer. Damit sich der Deckel später problemlos schließen lässt, musste ich auf der gegenüberliegenden Seite etwas flacheres unterbringen. Hier bot sich das Schraubendreher-Set perfekt an.

Auf dem folgenden Bild seht ihr meinen ersten Positionierungstest – und das Ergebnis hat mir schon gut gefallen. Ergänzt habe ich die Einrichtung dann noch um zwei kleine Schubladen, eine für das Multimeter und eine für Kleinteile wie die Pinzette.

Praktische Ergänzungen

Für den Lötzinn sowie die Entlötlitze habe ich einen kleinen Abroller integriert. Der Clou: Er ist bei Bedarf lösbar, sodass man die Rollen auch unabhängig vom Koffer nutzen kann. Zum Beispiel, wenn man nicht direkt am Koffer lötet, sondern am eigenen Motor-Kart (kleiner Spoiler für eine kommendes Projekt).

Beim Zusammenbau habe ich dann gemerkt, dass noch etwas Wichtiges fehlt: eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung. Zum Glück hatte ich eine passende Lampe griffbereit, ausgestattet mit einer Klemmhalterung und einem flexiblen Arm. Die ließ sich problemlos integrieren: Eine kleine Holzleiste an die innere Oberseite des Koffers geschraubt, Klemme befestigt – fertig.

Auf dem nächsten Bild seht ihr den fertigen Koffer, sogar schon im Einsatz beim Löten auf meiner Terrasse.

Fertiger Lötkoffer: Innenansicht
Das Außendesign

Was jetzt noch fehlte, war das passende Außendesign. Schließlich soll der Koffer auch von außen als cooles Maker-Accessoire erkennbar sein. Also habe ich zuerst den Klarlack des Holzkoffers leicht angeschliffen und anschließend mit einer grauen Spraydose lackiert. Schon das Ergebnis gefiel mir deutlich besser – aber irgendetwas fehlte noch.

Also habe ich den Schneidplotter meiner Frau bemüht. Damit entstand eine Schablone von einem Leiterplattenlayout. Die habe ich dafür genutze um mit dunklem Lila das Layout auf den Koffer zu bringen. Jetzt sieht der Koffer auch nach Maker aus. 

Zum Abschluss kam noch mein MiHu-Works Logoaufkleber drauf und fertig. 

Auf den folgenden Bildern seht ihr das finale Ergebnis.
Der Koffer ist genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe – praktisch, komplett ausgestattet und ab jetzt immer einsatzbereit.

Wie würdet ihr euren Koffer gestalten?
Was darf bei euch auf keinen Fall fehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare oder teilt es mit mir auf Instagram!

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